Hier folgen spannende Informationen und Bilder:

Geschichte und Technik der speziellen "Leaf-Tenmoku" Glasur.

 

 

 

 

Leaf-Tenmoku - Wie  kommt bloss dieses Blatt in die Glasur?

 

Eine der interessantesten und meistgesuchten Keramiken aus der Blütezeit Chinsesischer Töpferei ist das "Leaf-Tenmoku".

Diese Ware wurde während der Südlichen Sung-Periode (1127-1279) in der Region Jizhou hergestellt. In den kleinen Reis- oder Teeschalen mit einer schwarzbraunen Glasur erscheint ein Blatt mit feinsten Einzelheiten abgebildet. Viele Vermutungen kreisen um die Herstellung dieser Glasur. Eindeutig ist, dass ein natürliches Blatt in die noch frische Glasur eingebettet worden sein muss. Wahrscheinlich sind die Gefässe dann im normalen Brennprozess gebrannt worden. Die Farbveränderung in der Glasurschicht wird der Asche des verbrennenden Blatts zugeschrieben. Doch wie erreicht man, dass das Blatt in der Glasurschicht liegen bleibt und mit ihr verschmilzt?

Bild: Historische Leaf-Tenmoku-Schale. Jizhou-Töpfereien. Südliche Sung-Periode (1127-1279). Völkerkundemuseum Berlin.

Ich habe in zahllosen Experimenten diese Glasur rekonstruiert.  Diese widerlegen die Idee, dass ein zufällig in ein zum Brand bereitgestelltes Geschirr gefallenes Blatt der Ursprung der Dekorationstechnik gewesen sein könnte. So einfach ist es nicht.

Meine Technik, das Muster zu erzeugen, entspricht vielleicht nicht exakt der historischen, doch das Ergebnis ist den Originalen sehr ähnlich. Das Rezept kann ich natürlich nicht verraten ... doch die Gefässe sind einzigartig!

Ich fabriziere keine Kopien der Sung-Keramik, sondern setze das Muster auf verschiedensten Gefässen ein.

Bild: Eigene Leaf-Tenmoku-Schale mit Taubnessel-Blatt.



Leaf-Tenmoku-Schalen mit verschiedenen Pflanzenarten. Foto: Corinne Sägesser.

Grosse Teedose mit doppeltem Deckel und Haselblättern.

Schale mit drei Brennesselblättern.

Platte, 32 cm, mit einem Haselblatt.

Vase mit mehreren Schneeball-Blättern.